Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Der Ammersee,
Andechs oder der „heilige Berg", Bayerns Hagion
^ros, wird von der Legende hoch gefeiert und ist noch
immer das Ziel zahlreicher Wallfahrten.
Es ist jetzt, zu Anfang des Maien, die Zeit, in wel-
cher die Bauern ihre „Kreuzgänge" unternehmen, das
beißt, unter Vorantragung eines Kreuzes sich in langem
Zuge uach irgend einer oft mehrere Stunden entfernten
Kirche begeben. Es geschieht dies, um von den heran-
wachsenden Saaten die Schäden abzuwenden, welche der
Sommer mit sich bringen kann. So begegnen anch uns
die Insassen von Ober-Schondorf, die mit ihrem Kreuze
uach dem drei Stunden entfernten Diesten pilgern, um
von der hl. Mechthildis, welche dort besonders verehrt
wird, Schutz gegeu den Hagel zu erflehen. Es wird be-
richtet, daß, seit diese Prozession eingeführt wurde, besagte
Plage das Gefilde von Schondorf verschont hat.
In dieser Vorlandgegend müssen die Fahrstraßen
wegen des welligen Badens und der Moorgründe oft
allerlei Umwege machen, denen der Fußwanderer nicht
zu folgen braucht. So geht man anch hier von Utting
bis Diessen meist auf Gangsteigen, die an den feuchtesten
Stellen denn sehr häufig macht sich der Moorcharakter
des Alpenvorlandes bemerklich mit Brettern belegt
sind.
Es geht jetzt gegen Abend, und je mehr die Sonne
sinkt, desto mehr glänzt, von den schrägen Strahlen
getroffen, die hohe, weiße Kirche von Andechs, die vorher
m der dunstigen Lust des Maientages nur undeutlich zu
sehen war. Hier erst erschließt sich überhaupt die be-
deutungsvolle Schönheit dieser Landschaft! vor uns die
lang hingegossene, große Flut des Ammersees, um uns
herum buntfarbiges Moor und 'der Tannenwald, in der
Ferne aber, halb in Schleiern weißlich glitzernd, unsere
alten Freunde! der Karwendel, der Wetterstein, die
Zugspitze.
St. Alban bleibt für denjenigen, der auf diesen ein-
samen Pfaden geht, unten am See liegen. Es ist der-
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52
Die Sonne bildet sich ab in dem klaren Bächlein und Ver-
schönert das Wasser. Also strahlet in dem reinen Gemüthe
des Edlen das Bild Gottes wieder. Dieser glänzende Wieder-
schein verklärt sein Antlitz, und gießt darüber aus eine unbe-
schreibliche Milde und Anmuth.
Der Vater schwieg. Die Söhne aber riefen: Wär' ich, o
Bächlein, dir gleich!
61. Die Leidenschaften.
Ein heil'ger Eremit erging sich einst
Mit seinem Jünger im Cypressenhain.
„Mein theurer Vater! wie beginn' ich es
Am leichtesten und sichersten, um mich
Stets zu bewahren rein und fleckenlos?"
So hub der Jünger seine Rede an.
Mit seinem Finger zeigt der Meister hin
Auf vier Cypressen, und bedeutet ihm.
Sie auszureißen all' der Reihe nach.
Die erste, klein, ein Jährling kaum, entreißt
Der Jüngling ihrem Boden ohne Müh',
Nur einer Hand bedient er sich beim Zieh'n.
Schon größer ist die zweite, doch auch sie
Reißt er mit beiden Händen bald heraus.
Die dritte, welche tief re Wurzeln hat.
Erfordert schon mehr Zeit, Geschick und Müh:
Er dreht und beugt und wendet hin und her.
Er wiederholet seinen Angriff oft.
Und reißt mitsammt dem Boden kräftiglich
Auch los den dritten Baum und freut sich sehr.
Da nah't er wohlgemuth dem vierten sich;
Er greift den Baum von allen Seiten an.
Doch beuget er den ausgewachs'nen nicht.
Er zieht am Baum mit voller Jugendkrast,
Von seiner Stirne rinnt der Helle Schweiß,
Er ärgert sich und müh't sich ab und stöhnt.
Der Baum scheint stolz auf ihn herabzuseh'n.
Er wankt nicht, seine Wurzeln sind zu tief.
Da sprach zum Jünglinge der Eremit:
„Mein Sohn! — so ist es mit der Leidenschaft:
Hat sie noch feste Wurzeln nicht gefaßt.
Steht sie im Herzensgarten kurze Frist,
So ziehst du sie noch leicht und schnell heraus;
Wenn sie zum Baum' herangewachsen ist.
Mit festem, dicken Stamm' und hoher Krön',
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91
geschlafen hättest, wo wäre jetzt deine arme Seele!"
erfüllte mich mit Entsetzen. In demselben Augenblicke drang
von der Stadt her festliches Geläute in meine Ohren. Es
war das Zeichen zum Frühgottesdienste am Feste Mariä
Verkündigung. Keine Engelstimme hätte mein Herz lieb-
licher ansprechen können, als dieses Geläute. Es war die
Stimme der Gnade, die mich zurückrief, um in derselben Stadt,
wo ich zuletzt Gott so gröblich beleidigt hatte, auch den Anfang
meiner Bekehrung zu machen. Die eben hervorbrechende Mor-
genröthe erinnerte mich an den himmlischen Friedensboten, der
die tröstliche Botschaft des Heiles für mich armen Sünder der
gebenedeiten Jungfrau Maria am heutigen Tage gebracht hatte.
Tief gerührt rief ich aus: „Ja, dieses ist der Tag, den der
Herr für mich gemacht hat." Ich stand auf und ging, mein
sündhaftes Leben überdenkend, in die Stadt zurück. Sie können
denken, wie mir zu Muthe war, als ich nach solchem Vor-
gänge in die Kirche trat! — Nachdem die Menge der Andäch-
tigen, welche mit dem Brode des Lebens gespeiset waren, die
Kirche verlassen hatte, trat ich zitternd und weinend in den
Beichtstuhl. Es war nach mehreren Jahren das erste Mal, daß
ich mich in meiner Verunstaltung dem Priester zeigte. Ich
deckte ihm alle meine Seelenwunden auf, und war so glücklich,
den lange entbehrten Frieden in Jesu Christo wieder zu finden.
Ich begrub für immer den alten Sündenmenschen, und habe
mein Gelöbniß, nie einen Tropfen Branntwein wieder zu ver-
kosten , mit Gottes Gnadenbeistand unverbrüchlich gehalten. Gott
wolle mir, da ich nun bald vor ihm erscheinen muß, ein gnä-
diger Richter sein, wie er mir ein rettender Heiland gewe-
sen ist."
So schloß der Kranke unter Thränen diese eben so merk-
würdige als lehrreiche Mittheilung aus seinem Leben. Ich
aber dachte: Wer kann leugnen, daß religiöse Bilder
auch eindringliche, von Gott gesandte Prediger sind!
95 Das Kreuz am Wege.
In des Waldes öder Schlucht,
Im verlassenen Gehege,
Vom Getümmel unbesucht.
Steht das alte Kreuz am Wege.
Kommt der Wand'rer ganz allein
Auf dem rauhen, leeren Stege,
Ladet ihn so freundlich ein
Dort das alte Kreuz am Wege.
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Extrahierte Personennamen: Maria Maria Gottes_Gnadenbeistand
108
loren hatte, erscholl am Morgen von ihrem Schmelze,
ihren Klagen, ihren Seufzern. Und dennoch hatte ihr
Gebet Erhörung gefunden, reichlicher nur, als sie geah-
net; Grösseres war ihr gegeben, als ihr Herz in jener
Nacht verlangte. „Du, o mein Gott," so ruft der Sohn
selbst aus, „unerforschlich in deinem Rathe, erhörtest
das tiefinnigste Verlangen ihres Herzens, und verwei-
gertest das, worum sie in jenen Stunden bat, um das
an mir zu vollbringen, was sie unablässig von dir
erflehete.“ Gott liess nämlich den Sohn nach Rom
gelangen , um ihn von dort nach Mailand zu füh-
ren. Hier lebten der Erzbischof Ambrosius, der Hei-
lige , und der fromme Priester Simplicianus. Sie wurden
die Werkzeuge der göttlichen Gnade. In Mailand ent-
sagte der Verirrte seiner Leidenschaft und seinem Irr-
thum, und betrat mit Heldenmuth den Weg, auf dem er
ein Licht der Kirche und ein Heiliger an Gottes Thron
geworden ist. Augustinus war es, Hippos grosser Bischof.
Monika — wer kennt nicht den Namen der Mutter? —
die heilige Monika hatte gebetet; sie hatte nicht Erhö-
rung gefunden in der Weise, wie sie es gewünscht,
wohl aber in reicherem, überschwänglich reicherem Masse.
Ho. Die Kirche Gottes auf Erden.
Vom Himmel selbst bereitet
Aus heil'gen Cedern, gleitet
Ein Schiff durch's wilde Meer;
Und wie auch Winde blasen.
Und wie die Stürme rasen.
Mit Ruhe geht's einher.
Statt Mast und Segelftangen
Sieht man ein Kreuz nur
prangen.
Des ew'gen Heils Symbol;
Und unermüdlich walten
Drei herrliche Gestalten
Ob dieses Schiffes Wohl.
Ein Ritter, ungeheuer
An Starke, lenkt das Steuer,
Er wankt und rastet nicht;
Und Glaube heißt der Ritter,
Dem auch im Ungewitter
Das Ruder nimmer bricht.
Und in des Meeres schwanker
Bewegung hält den Anker
Ein Weib, das Hoffnung
heißt.
Die, nach dem Land gerichtet,
Wo es einst friedlich lichtet.
Das Ziel dem Schiffe weift.
Die Dritte spannt den Schleier,
Hellleuchtend wie ein Feuer,
Als weites Segel auf;
Sie heißet Liebe, zügelt
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111
auf den öden, weiten Eisfeldern des Todes. Er glaubte wie-
der an die Würde des Menschen, — an sein Mitgefühl, an sein
Vermögen, Großes, Edles, Heiliges zu wollen — und an ei-
nen Gott, der ihm diesen höhern Trieb eingepflanzt hat und
jede seiner guten Thaten belohnen wird.
In diesen frommen und frohen Gedanken versenkt, kam er
zurück in seinen Gasthof. Er sah nochmal im Geiste den er-
starrten Juden vorbeifahren und die christliche Schwester zu
seinen Füßen sitzen, unverwandten Blickes auf ihn sehend, wie
auf ihren Pflegesohn, den ihr Gott gesandt; und eine Thräne
wehmuthsvoller Freude trat in sein Auge und er rief aus:
„Das ist der Triumph der Religion!" —
112. Die fieben heiligen Sakramente.
Sieben Himmelspalmen pflanzte
Gott dem Menschen auf die Erde,
Daß ihm Ruh' in ihrem Schatten,
Speise von den Früchten werde.
Sieben Sonnen hieß er scheinen
In die Erdennacht, die öde.
Daß die finstre Macht der Kälte
Nicht den blinden Wand'rer todte.
Sieben Quellen hieß er springen
In der Wüste aus dem Sande,
Daß der Wand'rer nicht ver-
schmachte
.In des Durstes heißem Brande.
Sieben Kreuz' er aufgerichtet,
Stationen, um zu rasten.
Wenn der Erde Kreuz und Leiden
Scharfen Druckes ihn belasten.
Sieben Engel hat der Milde
Als Geleiter uns gegeben.
Uns zu stärken, uns zu führen
Durch den Tod zum ew'gen Leben;
Sieben Flügel uns verliehen.
Die mit mächtig starkem Zuge
Uns zur lichten Sonne tragen.
Wenn der Staub uns hemmt im
Fluge.
Siebenfach sei drum gepriesen.
Der die Gnaden uns ertheilet.
Der mit sieben Sakramenten
Heiligend die Sünder heilet.
Schon im zarten Mutterarme
Naht dem Kindleinhimmelsgnade,
Mild verzeihend, neu es weihend.
In der Taufe heil'gem Bade.
Himmelskraft zum Erdenkampfe,
Helm und Schild zu seiner Schir-
mung
Reicht die Fülle dann des Geistes
Dem Erstarkten in der Firmung.
Wenn er strauchelt,wenn er stürzet
Bon dem Feinde überwunden.
Heilt der Heiland in der Buße
Seines Herzens tiefste Wunden;
Naht erbarmend seiner Hütte,
Wenn ihn Durst und Hunger
quälen.
Um, als Speise selbst ihn speisend,
Gott und Menschheitzu vermählen.
Daß er deines Reiches walte.
Das Verliehene verleihe.
Machst du ihn zu deinem Priester
Durch die heil'ge Kraft der Weihe.
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118
Und die Freiheit war ein Netz des Jünglings.
Angelockt von süßen Schmeicheleien,
Ward er müßig, kostete die Wollust,
Dann den Reiz des fröhlichen Betruges,
Dann der Herrschaft Reiz; er sammelt' um sich
Seine Spielgesellen, und mit ihnen
Zog er in den Wald, ein Haupt der Räuber.
Als Johannes in die Gegend wieder
Kam, die erste Frag' an ihren Bischof
War: „Wo ist mein Sohn?" — „Er ist gestorben!"
Sprach der Greis und schlug die Augen nieder. —
„Wann und wie?" — „Er ist Gott abgestorben.
Ist (mit Thränen sag' ich es) ein Räuber."
„Dieses Jünglings Seele", sprach Johannes,
„Fordr' ich einst von dir! Jedoch wo ist er?" —
„Auf dem Berge dort!" — „Ich muß ihn sehen!"
Und Johannes, kaum dem Walde nahend.
Ward ergriffen (eben dieses wollt' er).
„Führet", sprach er, „mich zu eurem Führer."
Vor ihn trat er; und der schöne Jüngling
Wandte sich; er konnte diesen Anblick
Nicht ertragen. „Fliehe nicht, o Jüngling,
Nicht, o Sohn, den waffenlosen Vater,
Einen Greis! Ich habe dich gelobet ,
Meinem Herrn, und muß für dich antworten.
Gerne geb' ich, willst du es, mein Leben
Für dich hin; nur dich fortan verlassen
Kann ich nicht! Ich habe dir vertrauet.
Dich mit meiner Seele Gott verpfändet."
Weinend schlang der Jüngling seine Arme
Um den Greis, bedeckete sein Antlitz,
Stumm und starr; dann stürzte statt der Antwort
Aus den Augen ihm ein Strom von Thränen.
Auf die Kniee sank Johannes nieder.
Küßte seine Hand und seine Wange,
Nahm ihn neu geschenket vom Gebirge, .
Läuterte sein Herz mit süßer Flamme.
Jahre lebten sie jetzt unzertrennet
Miteinander; in den schönen Jüngling
Goß sich ganz Johannes schöne Seele.
* *
*
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Extrahierte Personennamen: Johannes Johannes Johannes Johannes Johannes
154
Wie die Demuth und die Liebe
Schönster Schmuck der Weisheit
sind;
Horte von dem Gotteslamme,
Das für die am Kreuze starb.
Die ans Kreuz die Liebe schlugen.
So den Mördern Heil erwarb.
Wie von tausend Silberstimmen
Hell erklinget Berg und Thal,
Wann auf Blumen und auf Bäu-
me
Fällt der Sonne erster Strahl;
Also ward von dieser Lehre
Hell erweckt des Kindes Brust,
Ward zum reichen Gottesgarten
Voll Gesang und Himmelslust.
Und so oft er ging zur Schule,
Eilt' er zu der Kirche hin.
Vor dem Bild der Mutter Gottes
Mit dem Jesuskind zu knie'n.
Betend blickt er dort zur Mutter
Und erzählt dem Kindlein viel.
Streut ihm seine schönsten Blu-
men,
Ladet's ein zum Kinderspiel.
Lange trieb es so der Knabe,
Wie ein Engel fromm und rein.
Als der Frohe froher einstens
Eilte in die Kirch' hinein.
l Einen Apfel in der Rechten,
j Kniet er nieder ganz geschwind.
Und es lacht der rothe Apfel,
Und es lacht das frohe Kind.
Und es mußte Jeder lachen
Ob so heil'ger Unschuld Bild,
Ob dem Knaben mit dem Apfel
Vor der Jungfrau hehr und mild.
Und er reichet ihr den Apfel,
Bittet sie gar ernst und heiß.
Daß sie gnädig nehmen wolle
Seinen Apfel roth und weiß.
Siehe! was er also flehte
Vor dem Bild von hartem Erz,
Laut erklang's im Himmel wieder.
Rührte tief der Jungfrau Herz.
Freundlich blickt sie auf den
Knaben,
Und das starre, kalte Bild
Nimmt des Kindes fromme Gabe
Lächelnd hold und dankt ihm mild.
Und es hat die Gnadenreiche
Freundlich stets auf ihn geblickt.
Große Gnaden dem erwirket.
Der so hoch ihr Herz entzückt.
Kinderunschuld, Gottestaube,
Heil'ger Engel, Spielgenoß!
Dir ist stets der Himmel offen.
Den der Sünde Schuld verschloß.
L3s. Die Kunst, reich zu werden.
Einst, so erzählt Franklin in seinen trefflichen „Lehren des
armen alten Richard", hielt ich mit meinem Pferde an einem
Orte an, wo sich einer öffentlichen Versteigerung wegen eine
Menge Menschen versammelt hatte. Es war noch etwas früh;
die Leute sprachen von den schlechten Zeiten, und einer davon
wandte sich an einen alten, dem Ansehen nach wohlhabenden
Mann mit grauen Haaren: „Und ihr, Vater Abraham, was
sagt ihr zur jetzigen Zeit ? Glaubt ihr nicht auch, daß die schwe-
ren Abgaben das Land ganz auosaugen werden?" Vater Abra-
ham stand auf und erwiederte: „Mein guter Rath steht euch,
und zwar in aller Kürze, zu Diensten; denn ein Wort ist dem
Weisen und Verständigen genug." Die ganze Gesellschaft drang
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Extrahierte Personennamen: Demuth Heil'ger_Engel Franklin Abraham
— 168 -
153. Der Fimmel.
Es folgt der dunkeln Nacht die Sonne,
Dem Todeskampf die Sabbathwonne,
Und macht die Glorie offenbar.
O möcht' erst im Triumph ertönen
Der Siegsgesang in neuen Tönen,
Gesungen von der Sel'gen Schaar!
Da herrscht das Licht und Recht in Wahrheit,
Wenn in des neuen Himmels Klarheit
Neu sich verklärt die Erde hat.
Von Gott wird dann herniederfahren.
Im lichten Schmuck sich offenbaren.
Wie eine Braut die heil'ge Stadt.
Jerusalem im Strahlenkränze,
Sie leuchtet im krystallnen Glanze
Mit zwölffach offnem Gnadenthor;
Kein Schwert mag diese Burg versehren.
Weil lichte Mauern sie umwehren;
In Frieden wallt der Sel'gen Ehor.
Da strömt am Stuhl von heil'ger Stelle
Des neuen Paradieses Quelle,
Wo Jeder ewig Labsal trinkt;
Gestillt wird jegliches Verlangen,
Wenn Er kommt, der es angefangen.
Und der auch die Vollendung bringt.
Das hat der Tempel schon verkündet.
Den Salomo einst hat gegründet.
Der Weisheit Bau im Bild umfaßt;
Zum Himmel hat er sich erweitet.
Auf Erden strahlend ausgebreitet
Für Alle, so die Gnad' erfaßt.
Wie eine Rose blüht in Freude,
Leuchtet umstirnt das Weltgebäude,
Die Morgenröth' ist aufgethan;
Versöhnt sind des Verlangens Schmerzen,
Und Seligkeit dringt uns zu Herzen,
Die keine Zunge sagen kann.
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TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
324
Hl. Aus der Weltgeschichte.
1. Gründung und Ausbreitung der Kirche Christi.
Jesus Christus, der Sohn Gottes und Gründer unserer
heiligen Kirche, wurde der Verheißung gemäß zu Bethlehem,
der Stadt Davids, unter der Regierung des Kaisers Au-
gustas , von der allerseligsten Jungfrau Maria geboren. Bis
zu seinem dreißigsten Jahre lebte er in stiller Verborgenheit
und nahm zu, wie an Alter, so an Weisheit und Gnade
bei Gott und den Menschen. Dann zog er drei Jahre lang
wunderbar lehrend und heilend in den Städten und Flecken
Palästinas umher. Seine Worte waren Worte des ewigen
Lebens. Er bezeichnete jeden seiner Schritte durch Wohlthun
und Segen, und durch ihn kam vom Himmel hernieder Friede
und Freude. Weil aber seine heiligen und erhabenen Leh-
ren den Satzungen der stolzen, heuchlerischen Pharisäer und
ungläubigen Sadducäer widersprachen, so wurde er aufs Grim-
migste verfolgt und starb zuletzt den schmählichsten Tod am
Kreuze, um uns durch den unendlichen Werth seines Blutes
von der Sünde und dem ewigen Tode zu erlösen und uns
Gottes heiligmachende Gnade wieder zu erwerben. Aber am
dritten Tage erstand er glorreich aus dem Grabe, zeigte sich sei-
nen betrübten Jüngern, tröstete und bestärkte sie, und fuhr dann
hinauf gen Himmel, wo er jetzt sitzet zur Rechten seines Vaters.
Am Tage der Pfingsten, an welchem seit uralten Zeiten
ganz Israel die Gesetzgebung des alten Bundes auf Sinai
feierte, sandte er unter Zeichen und Wundern den verheißenen
heiligen Geist über die versammelten Jünger und rüstete sie
mit dessen Gnadengaben zur Verkündigung des Gesetzes des
neuen Bundes aus. Auf die erste Rede, die Petrus gleich nach
dem Empfange des h. Geistes hielt, ließen sich dreitausend Juden
taufen. Bald darauf aber gingen die heiligen Apostel in alle Län-
der des römischen Erdkreises, warfen durch ihre gottbegeisterte
Predigt überall die heidnischen Götzenbilder nieder und steckten
die siegreiche Fahne des Evangeliums auf. Von der Westküste
Griechenlands bis zum persischen Meerbusen, von dort bis
zum Hellespont und von dem Hellespont bis zu den Ufern der
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Jesus_Christus Davids Maria Maria Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Christi Gottes Bethlehem Davids Israel Griechenlands
326
die Keuschheit bewahrt, die Unzucht verbannt, die Sünde aus-
gerottet, die Gerechtigkeit ausgeübt, das Gesetz beobachtet, die
Verehrung Gottes gehandhabt, Gott einmüthig bekannt; die
Wahrheit führet, die Gnade beschirmet, der Friede behütet,
das heilige Wort leitet, die Weisheit belehret, das Leben re-
gieret sie; — der in ihnen königlich gebeut, ist Gott selber."
Solche wunderbare Veränderung hatten einige wenige Männer
ohne Weltweisheit, ohne irdische Macht, bloß durch die Waffe
des Evangeliums und die Kraft des heiligen Geistes vollbracht,
damit sich das Christenthum vor Aller Augen als göttliches
Werk bezeugen möchte.
L. Die Christenverfolgungen.
Mit Entsetzen gewahrten die Heiden, insbesondere die rö-
mischen Herrscher die schnelle Ausbreitung der christlichen Re-
ligion. Die letztern meinten, der Staat, mit dem Heidcn-
thume ganz verwachsen, könne ohne dasselbe nicht bestehen.
Wiewohl die Christen, in Folge ihrer Religion, die besten
und treuesten Unterthanen waren, so mußten sie doch, weil
sie an den heidnischen Gebräuchen keinen Antheil nahmen, als
Feinde des Vaterlandes gelten. Zudem war der lautere, fromme
Wandel der Christen eine lästige Strafpredigt für die allen Lastern
fröhnenden Heiden; man hielt sie daher für Schwärmer, für
Feinde des geselligen Lebens, und solche Sittenrichter wollte
man nicht neben sich dulden.
Man zählt gewöhnlich zehn große Verfolgungen: die erste
unter dem Kaiser Nero, die zweite unter Domitian, die dritte
unter Trajan, die vierte unter Marc-Aurel, die fünfte un-
ter Septimius Severus, die sechste unter Marimin, die sie-
bente unter Decius, die achte unter Valerian, die neunte un-
ter Aurelian, die zehnte unter Diokletian. Die Christen wur-
den jedoch immer verfolgt; die Kaiser, welche keine blutigen
Edikte gegen dieselben herausgaben, ließen doch jene ihrer Vor-
fahren fortbestehen, und duldeten die Gräuelthaten, welche in
den Provinzen durch Privathaß der Behörden oder durch Auf-
wiegelung des Volkes verübt wurden. Die Feinde des Chri-
stenthums hatten dabei die Absicht, dasselbe bis auf den letz-
ten Keim auszurotten; dessen Bekenner sollten durch allerlei
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]